Trockenfutter - wieso es nicht gesund ist!

Wieso füttern wir kein Trockenfutter?

Trockenfutter zu füttern ist scheinbar normal, denn immerhin wird es überall verkauft. Nicht nur im Discounter gibt es etliche Sorten Trockenfutter zu kaufen, auch in Zoohandlungen und Tierfuttergeschäften findet sich eine Vielzahl an Trockenfutterangeboten. Wir füttern unsere Katzen ausschließlich mit Nassfutter und wollen langsam ins Barfen einsteigen, haben uns aber deutlich gegen Trockenfutter entschieden.

Doch wieso eigentlich?

Zuerst einmal möchte ich betonen, dass es natürlich auch beim Trockenfutter qualitative Unterschiede gibt und Trockenfutter nicht gleich Trockenfutter ist. Ich möchte auch niemanden verurteilen, der Trockenfutter füttert – im Endeffekt ist es jedem selbst überlassen. Ich möchte lediglich ein paar interessante Fakten mit auf den Weg geben und erklären, wieso wir uns gegen eine Trockenfutterfütterung entschieden haben.

#1 Katzen sind Karnivoren und Trockenfutter enthält oft Getreide

Viele Trockenfuttermarken enthalten (viel) Getreide. Die Katze ist zwar in der Lage Kohlenhydrate zu verarbeiten, allerdings nicht sehr effektiv und vor allem nicht in Massen. Während eine Maus einen Kohlenhydratanteil von 3% hat, liegt der Kohlenhydratanteil bei manchen Trockenfutterherstellern bei weit über 40%. Die Kohlenhydrate, die eine Katze zu sich nimmt, wenn sie eine Maus frisst sind fermentierte Kohlenhydrate, sie sind also vorverdaut. Rohe Kohlenhydrate fressen Katzen so gut wie gar nicht. Somit schließen wir, dass der Getreideanteil in Trockenfutter häufig viel zu hoch ist und die Katze die Massen an Kohlenhydraten natürlicherweise nie zu sich nehmen würde. Unabhängig vom Getreide enthält Trockenfutter viele Nährstoffe aus pflanzlichen Quellen, die die Katze nicht aufnehmen und verwerten kann. Somit kann es zu Mangelerscheinungen kommen. Selbst wenn es sich um ein getreidefreies Trockenfutter handelt, bleibt der Anteil an Kohlenhydraten aus anderen Quellen dennoch vorhanden.

#2 Trockenfutter entzieht Wasser und schadet somit den Nieren

Es ist für Katzen natürlich, ihre Flüssigkeit über ihre Nahrung aufzunehmen. Dies kann unter anderem über Nass- oder Feuchtfutter geschehen, Trockenfutter enthält verständlicherweise einen sehr geringen Feuchteanteil. Wenn man sich also dazu entscheidet, Trockenfutter zu füttern, ist es sehr wichtig, dass die Katzen ausreichend trinken. Auch Neo und Fluffy trinken sehr viel, also könnten wir doch rein theoretisch auch Trockenfutter füttern… oder?

Ich habe mich trotzdem gegen eine Trockenfutterfütterung entschieden. Trockenfutter hat nicht nur einen sehr geringen Feuchteanteil, es entzieht der Katze auch Feuchtigkeit und ist somit für die Nieren sehr schädlich. Am Anfang konnte ich mir das nicht ganz vorstellen und dann habe ich mal etwas Trockenfutter in Wasser gelegt, probiert das auch gerne mal aus. Das Trockenfutter saugt sich extrem mit Wasser voll. Wenn ich mir jetzt vorstellen, dass das Trockenfutter genau den gleichen Effekt auf die Katze hat, dann verabschiede ich mich guten Gewissens von einer Trockenfutterfütterung. Um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen müsste die Katze das 2,5fache der Trockenmasse an Flüssigkeit aufnehmen.  

#3 Trockenfutter ist nicht gut für die Zähne…

…auch wenn das eines der bekanntesten Argumente ist, wieso Trockenfutter gefüttert wird. Es gibt viele Möglichkeiten, die Zähne von Katzen auf natürliche Art und Weise sauber, gesund und kräftig zu erhalten. Trockenfutter zählt nicht dazu. Es kann den Zähnen sogar schaden und zu Karies oder Zahnstein führen. Der Abrieb der Zähne wird durch Trockenfutter so gut wie gar nicht gefordert. Beobachtet doch mal eure Katze beim Fressen vom Trockenfutter – meist beißen die Vierbeiner nur wenige Male auf dem Trockenfutter herum, bis sie es zerkaut haben und runterschlucken.



Was also den Katzen füttern, um die Zähne zu stärken? Rohes Fleisch eignet sich beispielsweise gut um die Zähne zu putzen und zu stärken, da die Katze hier wirklich kauen muss. Es gibt auch verschiedene Kausticks, die für die Katze schwieriger zum Durchbeißen sind und worauf sie wirklich herumkaufen müssen.

Ein weiterer Aspekt, den ich bei Neo und Fluffy beobachten konnte, ist dass sie enorm zugenommen haben, als wir Trockenfutter gefüttert haben. Seitdem wir nur noch Nassfutter füttern, haben wir das Problem viel weniger. Fluffy hat noch immer ab und an etwas zu viel auf den Rippen, das ist aber rassebedingt und viel besser geworden, seitdem wir auf Trockenfutter verzichten.

Zudem hatte ich immer das Gefühl, Neo hat Mundgeruch, wenn er viel Trockenfutter gefressen hat. Auch das ist mittlerweile nicht mehr so. Ob ein direkter Zusammenhang besteht, kann ich ehrlich nicht sagen, es ist mir allerdings aufgefallen.

Für mich ist noch ein weiteres Kriterium ausschlaggebend – Trockenfutter ist für mich in jeglicher Hinsicht unnatürlich. Und ich möchte meinen Katzen eine so artgerechte und natürliche Fütterung wie möglich bieten!

Jetzt sagt ihr vielleicht – aber Trockenfutter hat doch Vorteile, es ist billiger und ich kann es den ganzen Tag stehen lassen.

Jein. Dass Trockenfutter billiger ist, ist für mich ehrlich gesagt kein Argument: Die Tierarztkosten bei möglichen Nierenschäden werden nicht unbedingt preiswerter. Außerdem ist die Gesundheit der Katze meiner Meinung nach nichts, woran man sparen sollte. Zudem gibt es auch viele hochwertige Nassfuttermarken, die preislich total in Ordnung sind. Ich stelle euch gerne mal einige vor. Und ich verstehe, dass es angenehm ist, wenn man Trockenfutter den ganzen Tag stehen lassen kann, allerdings wird oft unterschätzt, dass auch Trockenfutter einen hervorragenden Nährboden für Schimmelpilze und Milben bietet. Und Hand aufs Herz – wir füttern den Katzen je nach Bedarf zwei bis drei Mahlzeiten am Tag und die stehen auch manchmal ein paar Stunden, wenn sie nicht alles sofort fressen. Wenn sie dann wieder Hunger haben, dann wird der Rest aufgegessen und wir hatten noch nie ein Problem, wenn es ein bisschen Stand. Natürlich lassen wir es keine Tage stehen – aber wenn es zwischen Frühstück und Mittagessen ein bisschen steht, dann bringt das niemanden um.

Jetzt erzählt doch gerne mal – füttert ihr Trockenfutter oder nicht und wieso? Würde mich sehr über eure Meinungen freuen!

 

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